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auptauswirkungen
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nutzen
Der hohe Wasserstand der Unteren Donau erschwert die Bewertung der relativen Auswirkungen der NWRM aufgrund der Größenordnung. Es ist jedoch
erwiesen, dass das Projekt eine wichtige Rolle bei der
Wiederanbindung
ehemaliger Feuchtgebiete gespielt hat. Rund 80 % des Wasserregimes
konnte wiederhergestellt werden. Die Maßnahme wirkt sich durch
dieVerminderung von Nährstoffeinträgen und ihre Abscheidung
(Nitrat,
Phosphor) sowie durch die Erfassung der organischen Schadstoffe auch auf die Wasserqualität aus. Die verbesserte Selbstreinigungs- und Nährstofferfas-
sungskapazität des Flusssystems trägt zur Minderung der Folgen von unbehandelten städtischen Abwässern bei (entsprechend den Anforderungen der EU
Abwasserrichtlinie) und leistet einen direkten Beitrag zur Umsetzung der Vogelschutz- und Habitat-Richtlinien. In Hinblick auf den ökologischen Zustand
zeigte das Projekt positive Auswirkungen auf
morphologische Parameter
(Durchgängigkeit) sowie eine erwartete positive Wirkung auf biologische
Qualitätskomponenten – Fischfauna. Es leistet einen Beitrag zu den Erhaltungszielen der wasserabhängigen Schutzgebiete. Es ist zu erwarten, dass die
Feuchtgebiete etwa 10–15 Jahre brauchen, bis sie den gewünschten Ökosystemwert erreichen. Der Abfluss verringerte sich um 1 bis 10 %, was zur
Kontrolle des Abflusses beiträgt, aber es gibt keine veröffentlichten Daten oder Schätzungen zur Verringerung des Spitzendurchsatzes: berücksichtigt man
die gesamte Abflussmenge der Donau während der Abflussspitzen, ist die allgemeine Wirkung auf die Hochwasserreduktion für die Donau insgesamt
begrenzt, aber trägt dennoch zu einer schrittweisen Verbesserung bei.
Es ergaben sich noch weitere Vorteile aus der Durchführung der Maßnahme. Die
Biodiversität
konnte verbessert werden. Die Anzahl der Vögel (22
Arten) wächst zunehmend und die Anzahl der Fischarten stieg innerhalb von zwei Monaten nach der ersten Testüberflutung der Insel Belene von 2 auf
10. Darüber hinaus bieten die Feuchtgebiete eine Chance für die künftige
Tourismusentwicklung
in der Region, neue Beschäftigungsmöglichkeiten
und wirtschaftlichen Nutzen
durch die Fischerei und die Produktion von Biomasse
. Das Projekt unterstützte beispielsweise Initiativen, wie die
Herstellung von Kohlebriketts aus Schilf, das in den renaturierten Feuchtgebieten geschnitten wird.Verbesserte Anbaumethoden und die Entwicklung von or-
ganisch zertifizierten Saatkulturen schufen Potential für dieWertsteigerung von landwirtschaftlichen Produkten und brachten den Landwirten gern gesehene
Gewinne. Und schließlich zeigte die Feuchtland-Renaturierung, dass die Auengebiete kein notwendiges „Übel“ sind, sondern die
Landschaft
neben ihrem
funktionalen Nutzen auch noch attraktiv machen. Das erste Nachfolgeprojekt – „Kaikusha“ – wurde im Rahmen des EU LIFE+ Programms genehmigt
und wird hilfreiche Erkenntnisse durch die Ausarbeitung von Durchführbarkeitsstudien zur Renaturierung der Kaikusha-Moore im Donaubecken liefern.
© Direktion des Naturpark Persina
Rohrweihe