NWRM Guide - page 80

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H
auptauswirkungen
& -
nutzen
Seit der Umsetzung wurden verschiedeneWasserparameter der Feuchtgebietzu- und -abflüsse
überwacht
: ständiger Durchlauf undWasserstand, Nährstoffe,
Leitfähigkeit, Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff, Kohlenwasserstoffe, Metalle, Bakterien. Neben der Bewertung der Auswirkungen auf die Wasserqualität und
-menge wurden auch die Auswirkungen des Auengebiets auf den Kohlenstoffkreislauf und die Treibhausgase überwacht. Vegetation und Fauna wurden
beobachtet, um die Einrichtung von gefährdeten Lebensräumen in städtischen Umgebungen zu bewerten. Die Evaluierung von Ökosystemleistungen schloss
auch eine Befragung der Anwohner über ihre Wahrnehmung der angelegten Parks mit ein.
Anhand eines kontinuierlichen Monitorings des Wassers (Probenentnahme in Intervallen von 10 Minuten) konnte eine Verbesserung der Wasserqualität
festgestellt werden, unter anderem eine Verringerung der Phosphorkonzentration (P) um jährlich 10 %, was dazu beiträgt,
dass die Gefahr der
Eutrophierung
im Enäjärvi See sinkt. Das Feuchtgebiet hält Phosphor während der Vegetationsperiode im Juli vergleichsweise am effizientesten
zurück, auch wenn in Hinblick auf die Höchstmenge der P-Rückhalt während der Regensaison im Oktober und November am höchsten war. Die höchste
ereignisbezogene Reduktion des beobachteten Gesamtphosphorgehalts lag bei 71 % während eines Regens gegen Ende der Vegetationsperiode 2013.
Der Spitzendurchsatz
hat im Vergleich zum früheren Zustand (bevor die Maßnahme umgesetzt wurde) um 40 % abgenommen.
Die Maßnahme wirkte sich außerdem positiv auf die
Biodiversität
aus. Die Auenlandschaft wurde durch Erdarbeiten auf verlassenen Getreidefeldern
geschaffen, die Vegetation hatte danach die Möglichkeit, sich selbst anzusiedeln. Sieben Vegetationszonen wurden im Gateway Auengebiet identifiziert: eine
natürliche Überschwemmungswiese am See; künstliche Inseln; ein errichtetes Feuchtgebiet; zwei trockenere Feuchtwiesen; ein Bereich mit Salix-Sträuchern
und der angrenzende Waldrand. Jährliche Beobachtungen des Arten- und Blattpflanzenbestands in den Jahren 2010-2014 (94 Flurstücke zu je 0,5
m
2
) enthüllten, dass die eigenständige Ansiedlung der Vegetation im Gateway Auengebiet sehr schnell erfolgt ist – reich an Taxa und dominiert von
einheimischen Feuchtgebietsarten
. Es wurden nur zwei fremde Arten identifiziert: Elodea canadensis in tiefen Wasserbereichen und Epilobium
adenocaulon auf trockenerenWiesenflächen. Die Anzahl der krautigen Pflanzenarten stieg in der Vegetationsperiode 2014 auf 102.
Treibhausgase
(THG) wurden im Gateway Auengebiet mittels der Eddy-Kovarianz-Methode in der Luft (misst Ströme) und direkt imWasser (misst
Konzentrationen) ebenfalls kontinuierlich überwacht. Die Messung der TGH Konzentrationen imWasser während desWinters 2012–2013 zeigen, dass der
Standort eine CO
2
und CH
4
Emissionsquelle für die Atmosphäre war. ImWinter wurden die THG Emissionen allerdings durch die Eisdecke verhindert. Die
TGH-Konzentrationen imWasser reagierten empfindlich auf Veränderung der Durchflussmenge.
Die zusätzliche Ansiedlung von Vegetation wurde auf 0,5 m² großen Flurstücken beobachtet.
Paradies für Frösche
© O.Wahlroos, Universität Helsinki (Inst. für Forstwissenschaft)
© O.Wahlroos, Universität Helsinki (Inst. für Forstwissenschaft)
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