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ÓrbigoVerbesserungdes
ökologischenZustandsdesFlusses
UMGESETZTENWRM
•
N3 Instandsetzung und Bewirtschaftung der
Überschwemmungsflächen
•
N5 Renaturierung des Flussbetts
•
N9 Beseitigung von Dämmen/längs verlaufenden
Barrieren
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N10 Natürliche Uferbefestigung
•
N11 Beseitigung des Uferschutzes
•
F1 Auenstreifen
G
egebenheiten
Der Fluss Órbigo liegt im Duero Flussgebiet im Nordwesten Spaniens. Das Teileinzugsgebiet des Órbigo hat eine Fläche von 1.605 km
2
. Die Maßnahme
wurde auf einem
23,5 km langen Abschnitt umgesetzt
(Abschnitt 1). Fast die Hälfte der 45 ha großen Überschwemmungsfläche von Abschnitt 1
ist von Laubwald bedeckt, vorwiegend bewässerte Pappelplantagen (42 % der Fläche). Die Uferbänke sind von einem
schmalen Streifen natürlicher
Vegetation bedeckt (6 % der Überschwemmungsfläche). Ein Drittel der Fläche ist Ackerland (bewässerte Getreideacker) und der Rest ist von Mooren und
Heideland (9 %) sowie urbanen Flächen (8 %) bedeckt. An rund einem Viertel des Flussabschnitts befinden sich Längsbarrieren. Der Fluss hat ein sehr
geringes Gefälle zwischen 0 und 1,82 %. Im gesamten Órbigo Flussbecken liegt das durchschnittliche Gefälle bei 27 %. Die mittlere durchschnittliche
Niederschlagsmenge beträgt 535 mm/Jahr. Im Sommer gibt es nur halb so viel Niederschlag wie im Winter. Der Fluss hat in diesem Abschnitt ein
kontinuierliches Strömungsregime, die Wasserqualität wird als gut bis sehr gut eingestuft.
M
anagementfragen
Die direkt am Órbigo gelegenen Gemeinden Cimanes del Tejar, Llamas de la Ribera, Carrizo de la Ribera, Turcia und Santa Marina del Rey (Provinz
León, Region Castilla y León) litten unter den Auswirkungen der historischen hydromorphologischen Veränderungen (z. B.Wehre, Kanäle) und der Land-
nutzung in diesemWasserkörper. Diese waren unter anderem: Verlust der lateralen und transversalen
Durchgängigkeit
(wobei insbesondere ersteres
Überflutungen begünstigt), Veränderung der
Flussdynamik
(was zu Problemen durch Erosion und Sedimentierung führt), veränderte Strömung sowie
Verlust und Fragmentierung
des Auenwaldes. Mehrere Fragen sind hier zu berücksichtigen, unter anderem: die hydromorphologischen Folgen von
Überschwemmungen, die langfristige Auswirkungen auf den ökologischen und chemischen Zustand der Oberflächengewässer haben und potentiell auch
auf den chemischen Zustand der Grundwasserkörper; Auswirkungen auf die Infrastruktur (Versorgungsunternehmen, Stromerzeugung, Verkehr, Lagerung
und Kommunikation); Bodenerosion; Auswirkungen des Hochwassers auf die Biodiversität, Flora und Fauna; auf morphologischen und hydrologischen
Entwicklungen basierende Veränderung der Lebensräume.
© Duero Flussgebietsbehörde (CHD, Confe-
deración Hidrográfica del Duero)
© Duero Flussgebietsbehörde (CHD)
Wiederhergestellte hochwassergefährdete Gebiete, nachdem
„Platz für den Fluss“ geschaffen wurde
(Hochwasser im April 2014)
Folgen eines Hochwassers in einer am Órbigo gelegenen Gemeinde vor der Umsetzung des
Sanierungsprojekts.