67
© SMIVAL
© SMIVAL
UMGESETZTENWRM
•
A02 Pufferzonen und Hecken
G
egebenheiten
Das Lèze Flussbecken ist ein schmales, 350 km² großes und 52 km langes Tal in der Region Midi-Pyrénées (Südfrankreich). Das im Pyrenäen-Gebirge
gelegene Tal schwingt sich von den Bergen von 700 m ü. NHN bis hinunter in die Ebene auf 160 m ü. NHN. 83 % des Einzugsgebiets ist von
land-
wirtschaftlich genutzter Fläche
bedeckt, vorwiegend mit bewässerten Getreidefeldern, welche die Ebenen und Teile der Hügel überziehen. Die
Ufervegetation und der Baumbestand sind dicht, aber in den letzten 28 Jahren sind rund 300 km Hecken verschwunden, größtenteils durch Flurbereinigung.
Weiter flussaufwärts erschweren die steilen Hänge eine landwirtschaftliche Nutzung und niedere Gehölze bedecken einen Großteil der Landschaft. Die
mittlere jährliche Niederschlagsmenge im Einzugsgebiet erreicht 795 mm.
M
anagementfragen
Im Jahr 2000 erlebte das Einzugsgebiet das
größte und verheerendste Hochwasser
seit 1875, das hunderte von Häusern zerstörte und die
wirtschaftlichen Aktivitäten massiv beeinträchtigte. Langanhaltende Regenfälle mit einer großen räumlichen Ausdehnung über dem Einzugsgebiet in Verbin-
dung mit den bereits mitWasser gesättigten Böden spielten eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Hochwassers. Als wichtigster Faktor wird jedoch
der Zustand der Landschaft und derWasserläufe erachtet. Tatsächlich hatte der Verlust der
Hecken
mehrere direkte Auswirkungen auf denWasserkreislauf:
verringerte Infiltrationsrate und erhöhte Abflussrate, Konzentration des abfließenden Wassers und Beschleunigung des Oberflächenabflusses, ein erhöhtes
Risiko von Bodenerosion und steigende Gefahr von Schlammlawinen und letztlich viel höhere und stärkere
Abflussspitzen
bei Hochwasserereignissen.
Die Hochwasser, die 2000 und neuerlich 2007 auftraten, zeigten, dass die Wasserbewirtschaftungsplanung das gesamte Einzugsgebiets umfassen muss.
© SMIVAL
© SMIVAL
Hochwasser im Lèze Tal
Hochwasserschutzhecken
inSüdfrankreich