NWRM Guide - page 69

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M
obilisierung
finanzieller
R
essourcen
Bis heute wurden 75.000 € für die Pflanzung von Hochwasserschutzhecken ausgegeben, einschließlich der Entschädigungen für Landwirte und der
technischen Studien (rund 9.000 €). Mehrere finanzielle Ressourcen wurden für die Umsetzung der Maßnahme mobilisiert. 20 % stammten vom SMIVAL
selbst, der zum Teil von seinen Mitgliedsgemeinden finanziert wird, und 80 % von anderen Partnern: in erster Linie von der
Wasserbehörde
vom
französischen Staat
, von der Region und dem Département und schließlich auch von Europa (EFRE). Ein laufender Meter Hecke wird im Aktionspro-
gramm zur Verhütung von Hochwasser mit 11 € kalkuliert, an den Pilotstandorten erreichten die Kosten jedoch 45 bis 60 €.
G
overnance
Die Pflanzung von Hochwasserschutzhecken ist eine der Maßnahmen des
Aktionsprogramms zurVerhütung von Hochwasser
im Einzugsgebiet
Lèze, ein französisches politisches Werkzeug, das Hochwasserrisiken verhindern und mindern soll. Seine Umsetzung wird von einem Technischen Ausschuss
unter dem Vorsitz des Präsidenten des SMIVAL überwacht – einem Zusammenschluss von 24 Gemeinden aus dem Lèze Tal. Als zuständige Partei für
die Leitung, Definition und Umsetzung von Maßnahmen zur qualitativen und quantitativen Nutzung der Lèze und zur Verhinderung von Hochwasser, ist
SMIVAL der Initiator und Verantwortliche für die praktische Umsetzung der Hochwasserschutzhecken. Da dieses Vorhaben auch Anbauflächen betrifft, bezog
SMIVAL die Landwirtschaftskammer (welche die Bauern vertritt) in alle Schritte in Verbindung mit Agrarfragen ein (z. B. Anhörungsphase, Definition einer
Bodennutzungpolitik) und schlug den Landwirten verschiedene
Vereinbarungen
vor.
D
iewichtigsten
A
uswirkungen
&V
orteile
Auch wenn keine detaillierte hydrologische Analyse durchgeführt wurde, um dieWirkungsweise der Hochwasserschutzhecken auf die Dynamik von Hochwas-
serereignissen zu beurteilen, zeigen hydrologische Modelle, dass durch die im Lèze Überschwemmungsgebiet in regelmäßigen Abständen angeordneten
Hochwasserschutzhecken
dieHochwasserabflussspitzen imVergleich zur selbenÜberschwemmungsflächemit ausschließlichAckerland
um 25 % reduziert
werden. Tatsächlich waren im Einzugsgebiet bereits Hecken vorhanden (insgesamt rund 90 km), dennoch wird man trotz des
Vorhabens nicht in der Lage sein, ein so dichtes Heckennetz zu schaffen, wie im hydrologischen Modell angenommen wurde. Das heißt, die Auswirkungen
auf die Abflussspitzen können in der Realität unter 25 % liegen.
In Bezug auf die Biodiversität undWiederherstellung von Lebensräumen erfolgten keine Beobachtungen. Kinder einer örtlichen Schule haben einen
bota-
nischen Pfad
angelegt, auf dem Informationstafeln mit den einheimischen, in den Hecken vorhandenen Arten aufgestellt wurden und die den Menschen
die Möglichkeit bieten, sich mit dem Ökosystem, in dem sie leben, vertraut zu machen. Dadurch bieten sie kulturellen Freizeitnutzen.
© SMIVAL
Hochwasserschutzhecken
inSüdfrankreich
Mit lokalen Interessengruppen organisierte Workshops
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