NWRM Guide - page 71

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Abflussdämpfung im ländlichen
RaumdesEinzugsgebietsBelford
G
egebenheiten
Das Belford Burn Einzugsgebiet befindet sich nahe der Ostküste des Vereinigten Königreichs in Northumberland. Der Abschnitt des Einzugsgebiets stromaufwärts
des Ortes Belford hat eine Fläche von 5,7 m². Die allgemein
ländlich geprägte Gegend
liegt auf einer Höhe zwischen 50 und 200 m NHN und ist vorwiegend
von
Weideland oder bewirtschaftetem Grünland
sowie einigen Mischwäldern bedeckt. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Einzugsgebiet liegt
bei rund 700 mm mit einem durchschnittlichen prozentualen Standardabfluss von 40 % (bei Stürmen allerdings häufig viel höher).
M
anagementfragen
Der Ort Belford hat bereits viele
Hochwasser
erlebt, die historische Schäden an Gebäuden und Infrastruktur (Straßen und Schienen) verursacht haben. Rund
35Wohnhäuser wurden als hochwassergefährdet identifiziert. Eine Vorstudie der Umweltagentur ergab, dass
herkömmlicher Hochwasserschutz für Belford
nicht geeignet ist
, und zwar aufgrund der hohen Kosten, fehlendem Platz für Hochwasserdämme und -deiche und der geringen Anzahl an hochwassergefährdeten
Gebäuden. Diese Fakten führten schließlich zu einer ungünstigen Kosten-Nutzen-Beurteilung. Es kam jedoch derWunsch auf, eine alternative, auf dem Einzugsgebiet
basierende wirtschaftlichere Lösung für dieses Problem zu finden.
Zusätzlich zu den Problemen des Hochwasserschutzes wurde der
ökologische Zustand
des Gewässers gemäß derWasserrahmenrichtlinie (WRRL) 2009 (d. h. zu
Beginn der Umsetzung) für Belford als
schlecht
eingestuft. Ein Zustand der voraussichtlich bis 2015 unverändert bleiben soll. Die durchschnittlichen jährlichen
reaktiven P-Konzentrationen überschritten die von der WRRL vorgegebenen Grenzwerte massiv.Weitere für die Wasserqualität entscheidende Werte (Ammoniak,
gelöster Sauerstoff und Nitrate) lagen unter den empfohlenen Schwellenwerten. Als Hauptquellen für die Wasserverschmutzung wurden diffuse Verschmutzungen
aus der Landwirtschaft und Klärgruben von Privathaushalten identifiziert. Auch das nationale Landschaftsschutzgebiet Lindisfarne und das besondere Schutzgebiet
(300 Vogelarten) flussabwärts am Ende des Einzugsgebiets könnten durch die starke Wasserverschmutzung gefährdet werden.
Die Managementfragen setzen sich daher mit
drei Arten von dringlichen Problemen auseinander:
Probleme durch das Hochwasser (eine Kombination
aus natürlichem „über das Ufer treten“ mit Veränderungen der Landnutzung und der Entwässerung flussaufwärts),WRRL-bezogene Probleme (Veränderung der
Wasserqualität aufgrund diffuser landwirtschaftlicher Verschmutzung innerhalb des Einzugsgebiets) und Probleme in Verbindung mit der Vogelschutzrichtlinie (auch
in Zusammenhang mit der schlechtenWasserqualität, die flussabwärts transportiert wird).
UMGESETZTENWRM
N1: Becken und Teiche
F10: Totholz
F13: Schutzbauten gegen Abflussspitzen in
bewirtschaftetenWäldern
F14: Oberflächenabflussgebiete in Moorwäldern
© Umweltagentur
Nicht angebundenes Auffangbecken mit einem Rand aus
löchrigen Holzbohlen,
das das Wasser langsam zum Fluss abfließen lässt
1...,61,62,63,64,65,66,67,68,69,70 72,73,74,75,76,77,78,79,80,81,...98
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