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H
erausforderungen
bei der
U
msetzung
Die Realisierung von Hochwasserschutzhecken erfordert die Einbeziehung der Landwirte und der Grundbesitzer, da die Hecken auf Privatgrund gepflanzt
werden. Dies birgt vielfältige Herausforderungen: die Thematisierung von Grundbesitz und der Verbundenheit mit dem Land, Bewältigung von landwirtschaf-
tlichen Einschränkungen, wie Be- und Entwässerungsanlagen, Entschärfung der Auswirkungen der Maßnahme auf den Hofbetrieb sowie eine Vergütung
in ausreichender Höhe, um das Interesse der betroffenen Landwirte und Eigentümer zu gewinnen. In Hinblick auf die technischen Fragen erfordern die
Lage und die Gestaltung der Hecken hydrologische Studien.
Andere Fallstudien zum Thema Pufferzonen und Hecken zielen oft in erster Linie auf die
diffuseVerschmutzung
, insbesondere auf landwirtschaftlich
genutzten Flächen, ab. Die am häufigsten anzutreffende Art von Pufferzonen sind Grasstreifen an den Rändern der Felder, die sich scheinbar positiv auf
die Verringerung der Nährstoffkonzentration auswirken. In diesem Fall ist jedoch das Hochwasserrisiko das primäre Ziel. Tatsächlich sind Pufferzonen ein
gutes Beispiel für Maßnahmen mit Mehrfachnutzen, da sie im Allgemeinen sowohl die Wasserqualität als auch den Abfluss positiv beeinflussen. Auch die
Wiederherstellung von Lebensräumen und der Erhalt der Biodiversität werden üblicherweise von solchen Maßnahmen angesprochen.
Weitere Umsetzungsbeispiele zeigen auch, dass die Einbeziehung der
Landwirte und Grundbesitzer
in das Vorhaben ein wesentlicher Erfolgsfaktor
für die Realisierung von Pufferzonen und Schutzgürteln ist. In Heilbronn (Deutschland) wurden die Landwirte bereits ab der Planungsphase involviert, was
dazu beigetragen hat, dass sie das Projekt „zu ihrem eigenen“ gemacht haben. Die Schaffung eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Landwirten
und lokalen Behörden ist entscheidend. In jedem Fall sind
Ausgleichsregelungen
für Landwirte nötig, um ihr Interesse zu gewinnen und das Vorhaben
für sie wirtschaftlich annehmbar zu machen. Die Nachhaltigkeit der Entschädigung ist ein Hauptthema, da sich die Finanzierung oft auf Mehrjahrespro-
gramme stützt. Ein weiterer Erfolgsfaktor, den uns die Orség Nationalpark Fallstudie in Ungarn aufgezeigt hat, ist die Fähigkeit der Maßnahmen, mehrere
Probleme anzusprechen, und der lokalen Behörden, ihre Auswirkungen sichtbar zu machen; die Sensibilisierung der Menschen in Bezug auf ihre Umwelt
und die Bereitstellung von ästhetischen oder Freizeitwerten tragen maßgeblich dazu bei, die Maßnahmen für die Öffentlichkeit annehmbar zu machen.
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nformationen
Kontakt:
Thomas BREINIG, Leiter SMIVAL,
VollständigesMerkblatt zurFallstudie
© SMIVAL
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allstudien
Hecken werden angepflanzt