NWRM Guide - page 66

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Eines der größten Hindernisse für die Umsetzung des Projekts war die anfängliche
Haltung der Interessengruppen
: die einheimische Bevölkerung
verhielt sich erst ziemlich ablehnend, weil sie die „Theorie“ nicht verstanden hatte. In der Tat klang das Konzept „dem Fluss mehr Raum geben“ ganz
anders als alles andere, das zuvor an diesem Fluss durchgeführt worden war, und erwies sich effektiv als schwer verständlich. Allerdings konnte diese
Hürde dank der aktiven Einbeziehung der Öffentlichkeit während des gesamten Projektzyklus überwunden werden. Die Öffentlichkeitsbeteiligung trug
wesentlich zum Erfolg des Projekts bei. Entscheidungsträger, Mitarbeiter und Berater schlugen einen
innovativen Weg ein
(unter Berücksichtigung
eines langen Flussabschnitts innerhalb eines Einzugsgebiets von „historischer“ Größenordnung) und bezogen die Interessengruppen unter Förderung der
Beteiligung eng in das Projekt ein, was auch seine Umsetzung erheblich vereinfachte.
Weitere Fallstudien zeigen, dass die effektive Planung, Ausgestaltung, Errichtung und der Betrieb von Maßnahmen, wie Überschwemmungsflächen oder
natürliche Uferbefestigungen, die Einbindung einer
Vielzahl von Akteuren erfordern
. Dies schließt auch die lokalen Planungsbehörden, Umwelt-
behörden, privaten Grundbesitzer und Landbewirtschafter, Landwirte und andere im Bereich der Wasserwirtschaft zuständige Einrichtungen mit ein
(z. B. Bewässerungsorgane, Gewässerverbände etc.). Die Einbeziehung von Interessengruppen, wie Landwirte, Fischer und lokale Bürger (während der
Planungsphase, in Anhörungen und Sitzungen) ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Projekte dieser Art.
Die Wiederherstellung von Überschwemmungsgebieten bzw. die Auenwiederherstellung kann eine
„No Regret“ Maßnahme
sein, jedoch nur,
wenn sie ohne umfangreiche Investitionen und unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten umgesetzt werden kann. Allgemein kann sich die
Auenwiederherstellung als teuer und relativ unflexibel erweisen, da sie generell größere Landnutzungsänderungen und einen mittel- bis langfristigen
Planungshorizont erfordert. Häufig erfordert die Wiederherstellung von Überschwemmungsgebieten den Erwerb von Grundstücken und führt potentiell
zu landwirtschaftlichen Einnahmenverlusten bedingt durch den neuen Bestimmungszweck des Landes, das im Rahmen der Maßnahme aufgeforstet oder
als Überschwemmungsfläche genutzt wird. Dennoch bietet die Restaurierung von Überschwemmungsflächen ein breites Spektrum an Vorteilen, indem sie
die natürliche Funktion der Auen wiederherstellt: Verringerung von Wasserabfluss und Hochwasserrisiko, Schaffung von Lebensräumen und Erhalt der
biologischen Vielfalt, Schadstofffilterung und Erosionskontrolle ...
Andere Maßnahmen, wie beispielsweise Flussuferbefestigungen, erfordern eine Analyse der lokalen Bedürfnisse, um die optimale Lösung für die jeweilige
Situation auszuwählen. Einige Maßnahmen erfordern Instandhaltungsmaßnahmen, um ihre Aufgabe effizient zu erfüllen, eine Verschlechterung des Zustands
zu verhindern und so die Vegetations- und Uferbefestigungssysteme zu erhalten.
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Kontakt:
Ignacio Rodríguez Muñoz, Duero Flussgebietsbehörde (CHD),
VollständigesMerkblatt zurFallstudie
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