NWRM Guide - page 65

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ÓrbigoVerbesserungdes
ökologischenZustandsdesFlusses
M
obilisierung
finanzieller
R
essourcen
Das projektierte Gesamtbudget für diese Maßnahmen beträgt 3 Mio. Euro. 2014 lag das bereits verwendete Budget bei etwas mehr als 2 Mio. Euro. Dieses
Projekt wurde im Rahmen des Regelwerks der
Nationalen Strategie für Fließgewässerrestaurierung
vollständig vom spanischen Ministerium für
Umwelt, ländliche und maritime Angelegenheiten finanziert. 52 % des geplanten Budgets ist für die seitliche Durchgängigkeit und Arbeiten zur Verbesserung
der Dynamik vorgesehen, 15,7 % für Arbeiten zur Verbesserung der Längsdurchgängigkeit, 7,52 % für Arbeiten zur Uferstabilisierung, 11,14 % für eine
Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zum Standort und 2,57 % für zusätzliche Arbeiten. Für das Monitoring der Arbeiten wurden 3,89 % des Budgets
bewilligt, für das Umweltmonitoring 3,89 %, für die Risikoprävention 2,23 % und für die Abfallwirtschaft 1,06 %. Es war kein Grunderwerb notwendig,
da das Projekt auf Land ausgeführt wurde, das bereits in staatlichem Besitz war. Es wurden keine Betriebskosten vorausberechnet. Die Unterhaltungskosten
sind extrem variabel, abhängig von den berücksichtigten Elementen: bei einer Rekultivierung rechnet man im Allgemeinen mit Unterhaltungskosten von
bis zu 20 % der Investitionskosten, während für die Uferstabilisierung Unterhaltungskosten von bis zu 15 % der Investitionskosten veranschlagt werden.
Die
Unterhaltungskosten
werden von der Flussgebietsbehörde im Rahmen ihres öffentlichen Landschaftsschutzprogramms übernommen.
G
overnance
Dieses Projekt wurde vom spanischen Ministerium für Umwelt, ländliche und maritime Angelegenheiten in Zusammenarbeit mit der Flussgebietsbehörde
initiiert. Es wurde im Rahmen des Regelwerks der nationalen Strategie für Fließgewässerrestaurierung vom Ministerium finanziert. Die für
das Duero
Flussgebiet zuständige Behörde
war für die detaillierte Ausgestaltung der Maßnahmen (Auswahl eines Vorhabens, das im Rahmen der Nationalen
Strategie für Fließgewässerrestaurierung ausgearbeitet wird) und für ihre Umsetzung verantwortlich; dies schloss auch die Vorbereitungsphase, Diagnose,
öffentliche Anhörung, Arbeiten, Förderung des Umweltbewusstseins und ein Freiwilligenprogramm mit ein. Die Behörde ist außerdem für das Monitoring
der durch die Maßnahmen verursachten Auswirkungen verantwortlich. Gemeinden, lokale Stellen, benachbarte Verbände und NRO wurden in den Umset-
zungsprozess eingebunden: sie beteiligten sich an der Vorbereitungsphase, der Diagnose und den öffentlichen Anhörungen, verschiedene NRO beteiligten
sich außerdem auf freiwilliger Basis an den Flussrestaurierungsaktivitäten.
H
auptauswirkungen
& -
nutzen
Die Umsetzung der Maßnahme wirkte sich positiv auf die
Durchgängigkeit
zwischen dem
Fluss und der Überschwemmungsfläche aus: 85,8 % der Felsblock-Ufersicherung und 98,7 %
der Erdböschungen wurden entfernt und 90,4 % der Erdwälle wurden vom Kanal weg nach
hinten versetzt. Zur Verbesserung der Längsdurchgängigkeit wurden 0,6 % der Ufervegetation
rekultiviert. Und durch die Modifizierung von Hindernissen im Fluss konnte eine Passage für
die Fauna (Fische) und den Sedimenttransport durch zwei unüberwindliche Wehre geschaffen
werden. Die Ergebnisse der ersten Evaluierungsphase haben gezeigt, dass sich der ökologische
Zustand des Flusses seit der Umsetzung der Maßnahmen tatsächlich verbessert hat. Die Maßna-
hmen wirken sich zudem dank der Rückgewinnung von
480 ha hochwassergefährdeter
Flächen
mit einer hohen Kapazität zur natürlichen Hochwasserdämpfung positiv auf die
Verringerung des Hochwasserrisikos aus. Laut dem Planungsbüro (Flussgebietsbehörde, laufende
Evaluierung) hat das Projekt während des Hochwassers imWinter 2013 wie geplant funktio-
niert (Hochwassermassen von bis zu 160m
3
/s, ähnlich wie bei den Hochwasserereignissen 1995
und 2000, die im Gegensatz zu 2013 jedoch schwere Schäden verursacht haben) und auch
im Frühjahr 2014 (300 m³/s im April) seine Aufgabe problemlos erfüllt. Die Hochwassermassen
wurden erfolgreich gedämpft, d. h. die Überschwemmung konnte positiv abgeleitet werden und
es entstanden keine Sachschäden (z. B. Schäden an Gebäuden und Wohnhäusern in Carrizo
de la Ribera) und demzufolge gab es auch keine Klagen seitens der Bevölkerung. Darüber
hinaus sind eine erhöhte Infiltrationsrate und eine vermehrte Grundwasseranreicherung in den
natürlichen Überschwemmungsgebieten zu erwarten.
© Duero Flussgebietsbehörde (CHD)
Natürlich wiederangebundene Überschwemmungsfläche nach
Abschluss der Sanierungsarbeiten.Während des Hochwassers im
April 2014 profitierte das Gebiet von der Grundwasseranreicherung
der Überflutungsaue und wertvoller Bodendüngung
1...,55,56,57,58,59,60,61,62,63,64 66,67,68,69,70,71,72,73,74,75,...98
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